Eines der letzten Super-Nintendo Spiele überhaupt war Terranigma von Enix, das in Deutschland den "Weihnachtshit" 1996 darstellte.

Das erste Besondere dieses Spiels ist es, dass es seltsamerweise nie in den USA erschienen ist und deshalb von Nintendo of Europe direkt vom japanischen Original übersetzt wurde.

In Terranigma verändert ihr nicht die Geschichte irgendeiner Fantasiewelt, sondern die unserer real existierenden Welt, die aber an eine Spielumgebung angepasst wurde. Eure Aufgabe besteht darin, alles Leben wieder herzustellen, von Pflanzen über Vögeln und Tieren bis hin zu den Menschen. Falls diese Geschichte dem einen oder anderen von Soulblazer her bekannt vorkommen sollte, dem sei gesagt dass Terranigma nach Soulblazer und Illusion of Time der 3. Teil der Soulblazer-Reihe ist.

Gespielt wird Terranigma wie ein ganz klassisches Action-RPG im Sinne eines Zelda oder Secret of Mana, wobei die Kämpfe im Vordergrund stehen, was man an den 5 Angriffsmoves (für ein Spiel dieser Art viel) leicht erkennen kann. Wenn es ein Rätsel gibt, ist dieses geschickt in die Umgebung eingepasst; oft merkt man gar nicht dass man gerade ein Rätsel gelöst hat. In den Shops kann man sich wie in vielen anderen (Action-)RPGs mit neuen Waffen und/oder Rüstungen sowie Heilkräutern und Magie ausrüsten. Um Magie zu erstehen, benötigt ihr neben Goldmünzen auch Kristalle, die ihr hier und da findet oder die es als Bonus für irgendwelche getätigten Aufgaben gibt.

Zusätzlich zum eigentlichen Action-RPG habt ihr nach Wahl noch einige Sonderaufgaben zu erledigen, wie z.B. für das Wachstum der Städte zu sorgen. Um alle Städte gedeihen zu lassen müsst ihr geschickt eure Kontakte ausspielen und euch zu gegebener Zeit richtig entscheiden (In Frankreich z.B. könnt ihr den ersten Präsidenten wählen, davon hängt die weitere Entwicklung der französischen Stadt ab.)

Die Kulisse des Spiels ist atemberaubend. So schön gezeichnete Grafik hat man auf einem Super Nintendo selten gesehen - nur Perlen wie Chrono Trigger und Secret of Mana 2 können auf diesem Niveau mithalten. Selbiges gilt auch für den Sound: Derart schöne Melodien, die jede Situation des Spiels perfekt untermalen und sich vor keinem CD-Sountrack verstecken müssen haben nicht viele SNES Spiele. Auch die Spielbarkeit an sich ist sehr gut, die verschiedenen Angriffsvariationen sind schnell gelernt und gehen sehr gut von der Hand. Der absolute Höhepunkt bei Terranigma ist allerdings die Geschichte - Terranigma geht sehr nahe, es ist ein trauriges Spiel, auch wenn Nintendo of Europe versucht hat es durch einige Billig(Moyse)-Gags etwas lustiger zu machen.

Fazit: Eine derartige Kulisse gepaart mit einer genialen Spielbarkeit und enorm tiefgehenden und ausgereiften Story findet ihr kaum ein zweites Mal. An Terranigma reichen nur sehr wenige Spiele heran.